Frage:

Warum werden Vulkane erst nach 10 000 oder mehr Jahren wieder aktiv?

Antwort:

Vulkane wie der Kilauea auf Hawaii sind seit 500 000 Jahren mehr oder weniger fortlaufend ausgebrochen, während andere wie Yellowstone in Wyoming seit 70 000 Jahren nicht ausgebrochen, jedoch noch mit häufigen Erdbeben und Bodenanhebungen aktiv sind. Vulkane brechen dann aus, wenn Gestein an der Unterseite der Erdkruste (ca. 25 km tief) schmilzt und an die Erdoberfläche sprudelt. Ähnlich wie Luftblasen kann das geschmolzene Gestein schlagartig an die Oberfläche gelangen. Ein Grund, warum Vulkane erlöschen oder ausbrechen können, ist die Veränderung der Quelle des geschmolzenen Gesteins. Zwei Prozesse lassen geschmolzenes Gestein entstehen: Eine Verminderung des Druckes (Dekompression) oder eine Flüssigkeitszufuhr (Hydration): Das Schmelzen durch Druckverminderung geschieht, wenn heißes Gestein aus dem Inneren der Erde zu einer Stelle nahe der Oberfläche (wie warme aufsteigende Luft) weitergeleitet wird, an der der Druck niedriger ist. Schmelzen durch Flüssigkeitszufuhr erfolgt, wenn feuchter Schlamm vom Ozeanboden in die Erdkruste gelangt. Dies führt zu einer chemischen Umwandlung des heißen Gesteins unter der Kruste, das hierdurch zum Schmelzen gebracht wird. Dies ist ähnlich wie das Schmelzen von Eis durch Hinzufügen von Salz. Durch diese Prozesse erneuern Vulkane die Erdkruste. Obgleich 10 000 Jahre sehr lang erscheinen, ist es für ein Objekt wie die Erde (etwa 4 500 000 000 Jahre) nur eine sehr kurze Zeitspanne.

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