Frage:

Gibt es 160 Grad heißes Wasser?

Antwort:

Ja, das kann es geben. Flüssiges Wasser gibt es auch bei 160 Grad Celsius oder gar höheren Temperaturen. Der Trick hierbei ist, dass das Wasser einem höheren Druck ausgesetzt wird. Normalerweise fängt eine Substanz bei einem gewissen Druck und einer bestimmten Temperatur, der Siedetemperatur, an zu kochen. Bei Wasser beträgt die Siedetemperatur bei normalem atmosphärischen Druck 100 Grad Celsius. Wenn man nun den Druck erhöht, so steigt die Siedetemperatur an. Dies lässt sich damit erklären, dass sich das Volumen einer Substanz beim Verdampfen vergrößert. Beim Verdampfen muss das flüssige Wasser gegen den Druck ankämpfen, der auf ihm liegt. Je höher dieser Druck ist, desto mehr Energie, also eine höhere Temperatur, wird dabei benötigt. Damit ist es möglich, den Druck so einzustellen, dass Wasser auch bei 160 Grad nicht genügend Energie hat, um zu verdampfen.

Aus diesem Grund können auch Schnellkochtöpfe Lebensmittel schneller kochen – das Wasser in Schnellkochtöpfen wird einem höheren Druck ausgesetzt und kocht bei höheren Temperaturen als 100 Grad, wie es in normalen Kochtöpfen der Fall wäre. Die meisten Schnellkochtöpfe von heute haben einen Innendruck von ungefähr dem Zweifachen des atmosphärischen Drucks, und die Siedetemperatur des Wassers beträgt ungefähr 125 Grad Celsius. Um flüssiges Wasser bei 160 Grad zu erhalten, muss man den Druck bei sechsfachem Atmosphärendruck halten. Dies sollte man nicht zu Hause ausprobieren, aber in einem Labor kann dies demonstriert werden.

Eine Frage zum Nachdenken: Welchen Topf müsste ein Bergsteiger auf dem Mount Everest verwenden, um Frühstückseier zu kochen?

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