Frage:

Wie wechselt ein Chamäleon die Farbe?

Antwort:

Chamäleone gelten von jeher als Verkleidungskünstler aufgrund ihrer Fähigkeit, ihre Hautfarbe radikal zu verändern. Im Gegensatz zur allgemeinen Auffassung ist die Hautfarbe des Chamäleons jedoch mehr eine Folge des Umgebungslichtes, der Temperatur, der Stimmung und der Gesundheit des Tieres. Chamäleone sind dafür bekannt, ihre Farbe zur Abschreckung vor Raubtieren oder Rivalen zu verändern, Partner anzulocken oder sich zu verstecken. Sie ändern auch ihre Hautfarbe, um die Körpertemperatur zu regulieren (je dunkler die Haut, desto mehr Wärme wird aufgenommen).

Die Haut eines Chamäleons besitzt drei verschiedene pigmenthaltige Zellen: Melanophoren, Guanophoren und Xanthophoren. Die tiefste Zellschicht besteht aus Melanophorzellen, welche das Pigment Melanin enthalten. Melanin ist verwandt mit dem Pigment, das verantwortlich ist für Farbe und Bräune unserer Haut. Diese Melanophoren haben Verästelungen, die sich zur Hautoberfläche hin erweitern. Die Zelle kann Melaninpigmentkörnchen entlang dieser Verzweigungen nach oben und unten verschieben. Wenn sich mehr Melanin in der Nähe der Oberfläche befindet, wirkt die Haut dunkler.

Über den Melanophoren liegen die Guanophoren. Diese Zellen enthalten freie Guaninkristalle, die blaues Licht reflektieren. Die Xantophoren in der obersten Hautschicht enthalten rote und gelbe Pigmente. Diese drei Chromatophoren können - als Reaktion auf Hormon- und Nervensignale - den Pigmentaufbau verändern, um damit einen bestimmten Hautfarbton zu erzeugen. Um z. B. grün auszusehen, würde ein Chamäleon seine gelben und blauen Pigmente aktivieren. Um die Hautfarbe zu verdunkeln, wird Melanin entlang der Verzweigungen in Richtung der Oberfläche transportiert. Das Chamäleon kann also in sehr kurzer Zeit das erreichen, wofür wir uns lange ins Sonnenstudio legen.

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