Frage:

Wie funktioniert ein Plasmabildschirm?

Antwort:

Waren in der Vergangenheit lediglich Kathodenstrahlröhren als Fernsehbildschirme in unseren Haushalten zu finden, kamen in den letzten zehn Jahren viele neuartige Fernsehtypen hinzu, die eine größere Bildfläche besitzen, dabei aber wesentlich flacher sind. Einer der Vertreter dieser neuartigen Bildschirmgeneration ist der Plasmabildschirm, der eigentlich schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt wurde. Die Funktionsweise des Plasmabildschirms entspricht der einer herkömmlichen Leuchtstoffröhre. In einer Kammer wird ein Gas ionisiert, d. h. die neutralen Atome des Gases werden elektrisch aufgeladen, indem man durch Energiezufuhr Elektronen aus ihren Atomschalen herausschießt. Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem die wenigen schon vorhandenen Ionen durch ein elektrisches Feld stark beschleunigt werden und mit hoher Energie auf neutrale Gasatome prallen. Durch die Wucht des Aufpralls werden aus den neutralen Atomen Elektronen herausgeschlagen. Die so neu entstandenen Ionen werden nun durch das elektrische Feld ebenfalls stark beschleunigt, treffen auf weitere neutrale Atome und ionisieren diese ebenfalls; es entsteht ein Plasma. Im Plasma werden herausgeschleuderte Elektronen immer wieder von umherfliegenden Ionen eingefangen, und die dabei freiwerdende Energie wird als dem Menschen unsichtbares UV-Licht abgestrahlt. Die Reaktionskammer besteht aus durchsichtigem Material, welches in der Innenseite mit einem Leuchtstoff beschichtet ist, der wiederum die UV-Strahlung in sichtbares Licht einer bestimmten Wellenlänge (Farbe) umwandelt. Dabei hängt die Farbe des so erzeugten Lichtes vom gewählten Leuchtstoff ab. Während in einer Leuchtstoffröhre hauptsächlich Quecksilberdampf als zu ionisierendes Gas verwendet wird, sind es in einem Plasmabildschirm meist Edelgase, wie Xenon und Neon.

Ein Pixel eines Plasmabildschirmes besteht in der Regel aus drei solchen Kammern, die jeweils mit unterschiedlichen Leuchtstoffen beschichtet sind, so dass eine Kammer grün, eine andere rot und die dritte Kammer blau leuchtet. Die Helligkeit der einzelnen Kammern wird durch Anzünden der Kammer in kurzen Abständen geregelt. Je länger eine Kammer gezündet wird, desto heller leuchtet sie. Wie beim Röhrenfernseher, ergibt die Überlagerung der drei Grundfarben die gewünschte Farbe. Moderne Geräte besitzen ca. eine Million solcher Pixel mit steigender Tendenz. Plasmabildschirme haben eine Lebensdauer von ca. 20 Jahren.

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