Frage:

Warum knurrt dere Magen?

Antwort:

Jeder kennt das peinliche Gefühl, wenn gerade im mäuschenstillen Moment der eigene Magen anfängt zu rumoren! Und das Schlimmste ist, dass man ihn auch mit gar nichts unter Kontrolle halten kann, es sei denn, man führt ihm Nahrung zu. Folglich ist das „Magenknurren“ als Hungersignal aufzufassen. Der leere Magen scheint eine Vorraussetzung für das Entstehen dieses grummelnden Geräusches zu sein.

Aber ist der Magen auch wirklich leer, wenn wir Hunger verspüren? Nein. Unabhängig von unserer Nahrungsaufnahme produziert der Magen mindestens ein Liter Magensaft täglich (hauptsächlich Schleim und Magensäure), hinzukommen bis zu 1,5 Liter Speichel und Schleim aus den Drüsen des Mund- / Rachenraums, die wir tagtäglich zum Teil unwillkürlich in den Magen runterschlucken. Bei jedem Schluckvorgang rutscht jedoch auch ein wenig Luft (etwa zwei bis drei Milliliter) mit in den Magen. Wenn dort nicht gerade der soeben vertilgte Speisebrei verarbeitet wird, bleibt also genug Raum für diese Luft, gemeinsam mit der Magenflüssigkeit im Magen herumgedrückt zu werden. Nun muss man sich den Magen als muskulösen hohlen Schlauch vorstellen, der am Mageneingang und am Magenausgang je durch einen Schließmuskel verschlossen ist.

Ein ausgeklügeltes System aus Nerven, Muskeln und Hormonen koordiniert die Kontraktionen der Schließmuskeln und die Bewegungen der Magenwände. Es sorgt dafür, dass nichtverdaute Nahrung erst einmal im Magen bleibt, bevor sie den Magenausgang passiert. Wenn wir gegessen haben, arbeitet die natürliche Magenmotorik also langsam und koordiniert. Je leerer der Magen, umso stärker werden die Kontraktionen. Werden in so einem teils geschlossenem Hohlorgan Luft und Flüssigkeit durch die starken Bewegungen der Magenwände verwirbelt, entsteht das Magenknurren. Häufig wird das Magenknurren mit lauten, kullernden Geräuschen aus dem Darm verwechselt, die ebenfalls aus der Beförderung eines Luft / Flüssigkeits-Gemisches entstehen.
Also, auch von Luft und Liebe allein kann der Magen nicht leben, sondern er will an fester Nahrung arbeiten!

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