Zurück zu den Wurzeln
Im Jahr ihres 75. Geburtstages trifft sich die Max-Planck-Gesellschaft vom 20. bis 22. Juni in Göttingen, dem Ort ihrer Gründung – zu einer in jeder Hinsicht besonderen Jahresversammlung
Im Jahr ihres 75. Geburtstages trifft sich die Max-Planck-Gesellschaft vom 20. bis 22. Juni in Göttingen, dem Ort ihrer Gründung, zu einer in jeder Hinsicht besonderen Jahresversammlung, steht doch auch ein Wechsel im Amt des Präsidenten an. Das 75-jährige Gründungsjubiläum wird am 23. Juni gebührend gefeiert mit der Ausstellung „Pioniere des Wissens - die Nobelpreisträger*innen der Max-Planck-Gesellschaft“ im Forum Wissen sowie einem Max-Planck-Tag mit Wissenschaftsmarkt, Führungen und Science Slam.

Die Geburtsstunde der heutigen Max-Planck-Gesellschaft (MPG) schlug am 26. Februar 1948 in Göttingen. An diesem Tag wurde sie in der Kantine der Aerodynamischen Versuchsanstalt ‒ heute Teil des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR ‒ gegründet. Sie folgte auf die 1911 gegründete Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG), die erste Einrichtung in Deutschland zur Förderung außeruniversitärer Forschung in eigenen Instituten. Zum Namensgeber für die Nachfolgeorganisation der KWG wurde Max Planck. Das Amt des ersten Präsidenten übernahm der Chemiker und Nobelpreisträger Otto Hahn. Beide für die Max-Planck-Gesellschaft so wichtigen Persönlichkeiten sind auf dem alten Stadtfriedhof in Göttingen begraben.
Zur diesjährigen Jahresversammlung vom 20. bis 22. Juni werden über 700 interne und externe Gäste erwartet. Den Auftakt mit einem Eröffnungsvortrag macht am Dienstagabend Melina Schuh, Direktorin am Max-Planck-Institut für multidisziplinäre Naturwissenschaften. Sie wird in der Aula der Georg-August-Universität am Wilhelmsplatz zum Thema „Von der Erforschung der Eizelle bis zum Kinderwunsch“ sprechen.
Wenn Pflicht Kür wird
Am Mittwoch und Donnerstag folgen die Sitzungen der Gremien, die innerhalb der Max-Planck-Gesellschaft eine zentrale Rolle spielen. So treffen sich die drei Sektionen, die unter anderem über die Berufung neuer Wissenschaftlicher Mitglieder beraten und die diesjährigen Otto-Hahn-Preisträger*innen auszeichnen. Zudem finden die Sitzungen von Verwaltungsrat und Senat statt sowie die Hauptversammlung der Mitglieder.
Highlight und Abschluss ist die Festversammlung am Donnerstagabend, die in diesem Jahr ganz im Zeichen des Amtswechsels steht: Nach neun Jahren übergibt Martin Stratmann das Präsidentenamt an Patrick Cramer, der bislang in Göttingen seine „Max-Planck-Heimat“ hatte, als Direktor am Max-Planck-Institut für multidisziplinäre Naturwissenschaften. Zur Festversammlung wird Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger erwartet, die Bundeskanzler Olaf Scholz vertritt, der aufgrund dringender internationaler Termine kurzfristig absagen musste. Ihr Kommen zugesagt haben der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Stephan Weil, sowie der Wissenschaftsminister des Landes, Falko Mohrs, und zahlreiche weitere hochrangige Vertreter*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft.
Starke Netzwerke am Standort
Vier Max-Planck-Institut mit etwa 1.580 Mitarbeitenden zählt der Standort Göttingen: das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, das Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften, das Max-Planck-Institut für multidisziplinäre Naturwissenschaften und das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. Sie alle forschen international und sind darüber hinaus eng mit der Universität Göttingen sowie weiteren regionalen Partner verbunden. Wie exzellent die Forschung in Göttingen ist, zeigt sich auch an der Vielzahl der Nobelpreisträger – davon alleine vier aus den Reihen der Max-Planck-Gesellschaft: Manfred Eigen (Nobelpreis für Chemie 1967), Erwin Neher und Bernd Sackmann (Nobelpreis für Medizin 1991) sowie Stefan Hell (Nobelpreis für Chemie 2014). Wer Einblick in die Forschung dieser und weiterer Max-Planck-Nobelpreisträger*innen nehmen möchte, der ist herzlich eingeladen in die Ausstellung „Pioniere des Wissens – die Nobelpreisträger*innen der Max-Planck-Gesellschaft“ zu kommen, die am 23. Juni im Forum Wissen eröffnet wird, oder sich über die Digital Story im Internet zu informieren.
Max-Planck-Tag in Göttingen
Ein Tag zum Staunen, Entdecken und Mitmachen – den bietet die Max-Planck-Gesellschaft am 23. Juni auf dem Wissenschaftsmarkt vor dem Alten Rathaus. Hier wird die Forschung verschiedener Max-Planck-Institute aus Göttingen und dem gesamten Bundesgebiet gezeigt - Grundlagenforschung in all ihrer Vielfalt. Enden wird der Max-Planck-Tag mit einem Science Slam im Alten Rathaus.
Insgesamt betreibt die Max-Planck-Gesellschaft fünf Institute in Niedersachsen mit 1.730 Mitarbeiter*innen. Zum Standort Göttingen kommt noch das Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Hannover hinzu.