Strömungsforschung allen Orten

20 Schülerinnen und Schüler erleben interessanten Zukunftstag am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation

26. April 2018

Lebhaft und turbulent ging es beim Zukunftstag des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation zu. Von 8.30 bis 14.00 Uhr bekamen die Schülerinnen und Schüler den Eindruck eines Arbeitstages in einem Grundlagenforschungsinstitut. Während ihres Besuchs erlebten Mädchen und Jungen Strömungsforschung hautnah: Strömungen, wie sie sich auf kleiner Skala etwa im Hirn oder im Herzen finden oder Strömungen auf großer Skala, wie diese beispielsweise in Wolken vorkommen.

Göttingen Turbulence Facility

Die Fünft- bis Neuntklässler besichtigten die "Göttingen Turbulence Facility", die Teil eines internationalen Forschungsprogramms zur Untersuchung turbulenter Strömungen ist. Dabei konnten sie selbst Windgeschwindigkeiten im Druckwindkanal messen, Muster im Prandtl-Windkanal "schreiben" und sehen, wie Turbulenzen in einem großen "Fußball" entstehen.

Schlauer Schleimpilz

Im Labor stellten die potentiellen Nachwuchskräfte dem Schleimpilz Physarum polycephalum eine eigene Aufgabe und testeten so seine Intelligenz. Am Mikroskop bekamen sie anschließend einen Einblick, wie der Schleimpilz denkt. Dabei lernten die Fünft- bis Neuntklässler, dass die Schleimpilze uns mit ihrer Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu lösen, überraschen. Denn Schleimpilze finden tatsächlich den kürzesten Weg durch ein Labyrinth.

Kreisel in der Forschungswerkstatt

In der Institutseigenen Forschungswerkstatt konnten die Schülerinnen und Schüler nachvollziehen, wie ein Kreisel aus Aluminium auf einer computergesteuerten Drehmaschine hergestellt wird. Darüber hinaus erklärte Werkstattleiter Joachim Hesse ihnen den Werdegang der Programmierung sowie der Fertigung. Sie erfuhren auch was sich hinter dem Beruf „Industriemechanikerin/Industriemechaniker Feingerätebau“ verbirgt. Ihre daumengroßen Kreisel probierten die Physikinteressierten gleich im Institutsfoyer aus, denn interessanterweise dreht sich der Kreisel bei genügend Schwung von selber auf den Kopf - das  physikalische Prinzip des Stehauf-Kreisels.

Gelungene Berufsorientierung

Patrik, Neuntklässler vom Göttinger Hainberg Gymnasium, zeigte sich begeistert, insbesondere vom Versuch mit dem Schleimpilz: "Auf einmal wird einem klar, wie alles miteinander zusammenhängt. Denn das Vorwissen aus dem Biologieunterricht konnte ich heute mit dem Wissen, welches uns die Forscher übermittelt haben, bestens kombinieren." Für Max, 15 Jahre alt und extra vom Gymnasium Julianum aus Helmstedt angereist, hat sich der weite Weg gelohnt. "Ich glaube, ich will später mal Physik studieren. Und da bietet das MPI für Dynamik und Selbstorganisation doch einen breiten Einblick in verschiedene Felder der Physik." Felicia vom Gymnasium in Dassel ging überglücklich nach Hause. Denn die Drittplatzierte des Regionalwettbewerbs Jugend forscht (Bezirk Hildesheim) im Fach Physik erkundigte sich am Ende des Zukunftstages gleich nach einem Platz für ihr anstehendes 3-wöchiges Schulpraktikum in der 11.Klasse. "Ich habe im Jugend forscht Wettbewerb den Paranuss-Effekt untersucht und genau diese Forschung an granularer Materie findet auch am MPIDS statt, das ist genau mein Ding."

Lecker! -  Physiker stellen Eis her

Zum Abschluss des Zukunftstages gab es noch ein Experiment für alle gemeinsam in dem bewiesen wurde, dass promovierte Physiker auch gutes Eis herstellen können. Sie rührten flüssigen Stickstoff in Sahne und Marmelade: Ihr Produkt: Erdbeereis! Ein schöner Abschluss für einen interessanten und aufschlussreichen (Arbeits-) Tag.

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