Frage:

Warum finden Zugvögel den Weg zurück?

Antwort:

Zugvögel orientieren sich auf ganz verschiedene Arten: Zunächst einmal können sie markante Wegpunkte, so genannte Landmarken, nutzen, ähnlich wie wir das tun, wenn uns keine technischen Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Solche Landmarken können zum Beispiel Städte oder Flüsse sein. Für Menschen ist es bei der Orientierung auch hilfreich zu wissen, dass die Sonne im Osten auf- und im Westen untergeht. Genauso können auch Zugvögel den Sonnenstand zur Orientierung nutzen. Da sie - im Gegensatz zu uns Menschen - in der Lage sind, UV-Licht wahrzunehmen, ist dies auch bei Bewölkung möglich. Von einigen Arten (z. B. dem Indigofink) weiß man, dass sie die Konstellation der Sterne am Himmel nutzen, um den richtigen Weg zu finden, ähnlich wie das die Seefahrer in früheren Zeiten getan haben. Pfadfinder orientieren sich meist mit dem Kompass (und einer Karte). Und auch über diese Möglichkeit verfügen Zugvögel. Allerdings wird angenommen, dass sie mit ihrem internen "Kompass" die Neigung der Feldlinien des Erdmagnetfeldes registrieren. Über dem Äquator sind diese Feldlinien parallel zur Erdoberfläche, wohingegen sie an den Polen senkrecht zur Erdoberfläche stehen. Somit können die Zugvögel feststellen, ob sie in Richtung Pol oder in Richtung Äquator fliegen - je nachdem, ob sie zur Neigung hin oder von der Neigung weg fliegen. Über neuere technische Entwicklungen, wie z. B. GPS und Navigationssysteme, verfügen die Zugvögel allerdings nicht. So kommt es auch immer wieder dazu, dass Zugvögel in anderen Gebieten landen, weil sie über ihr Ziel hinaus geflogen sind oder durch einen Sturm tausende Kilometer von ihrer eigentlichen Route abgetrieben wurden.

Zur Redakteursansicht