Eine Maske ist der beste Schutz

11. Januar 2021
In einem Interview, das von Pro-Physik veröffentlicht wurde, erläutert der Strömungsphysiker Eberhard Bodenschatz, wie Aerosole entstehen und sich ausbreiten und welchen Schutz Masken bieten.

SARS-CoV-2 überträgt sich durch humane Aerosole und Tröpfchen. Am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen führte Eberhard Bodenschatz mit seinem Team seit März 2020 Messungen an mehr als 140 Freiwilligen durch. Die Untersuchungen zeigten unter anderem, dass Gesichtsmasken einen sehr guten Schutz darstellen, dass das Spielen von Blasins­trumenten möglich, aber singen keine gute Idee ist.

Welche Faktoren spielen bei der Übertragung des Coronavirus durch Aerosole eine Rolle?

Wir atmen Tröpfchen aus, in denen sich die Virionen befinden, also die Viruspartikel, die verantwortlich sind für die Ansteckung. Die Infektion geschieht weniger durch Übertragung durch die Hand, weil wir inzwischen gelernt haben, uns regelmäßig und gründlich die Hände zu waschen. Der Hauptübertragungsweg ist derjenige über Tröpfchen. Größere Tröpfchen über 50 Mikrometer fallen irgendwann auf den Boden und trocknen. Wenn diese wieder aufgewirbelt werden, können sie allerdings wieder ansteckend wirken.

Und was ist mit den kleineren Tröpfchen? 

Die bleiben sehr lange in der Luft. In den schnell trocknenden Tropfenkernen, also Aerosolen, sind im Wesentlichen Salz, Proteine und hier und da ein Virus. Die Ansteckungswahrscheinlichkeit durch aufgenommene Virionen ist kumulativ vermutlich über acht Stunden.

Was bedeutet das?

Das heißt, Sie holen sich Ihre Viruslast nicht auf einmal, sondern sammeln über Stunden immer mehr Virionen auf – beim Einkauf im Supermarkt, bei der Fahrt in der U-Bahn oder beim Spaziergang. Je höher die aufgesammelte Virenlast, umso höher die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren.

Mit Eberhard Bodenschatz sprach Maike Pfalz.

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