Max-Planck-Gesellschaft fördert internationales Doktorandenprogramm für weitere sechs Jahre

Die International Max Planck Research School (IMPRS) for Physics of Biological and Complex Systems in Göttingen geht ab Mai in die Verlängerung: Für weitere sechs Jahre ermöglicht sie eine strukturierte Doktorandenausbildung mit Schwerpunkt in der Physik und Chemie. Seit 2008 haben innerhalb dieses Programms 200 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler promoviert.

4. Februar 2020

Eine internationale Expertengruppe begutachtete im vergangenen Jahr die IMPRS und zeigte sich beeindruckt von der hohen Qualität der Wissenschaft. „Wir freuen uns sehr über die Verlängerung und das äußerst positive Gutachten. So kann diese IMPRS weiterhin dazu beitragen, dass wir mit neuen physikalischen und chemischen Methoden Lebensprozesse besser verstehen“, sagt Helmut Grubmüller, Direktor am Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie, Initiator und Sprecher der IMPRS for Physics of Biological and Complex Systems. Für das Doktorandenprogramm kooperiert das Institut mit dem MPI für Dynamik und Selbstorganisation und der Universität Göttingen. Neben der Förderung durch die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) wird das Programm auch durch Mittel der Universität und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur unterstützt.

Ein revolutionäres Ausbildungskonzept macht Schule

Seit 2002 existiert die strukturierte Doktorandenausbildung in Form der International Max Planck Research Schools in Göttingen bereits, kam anfangs jedoch nur Studierenden der Lebenswissenschaften zugute. „Dank der IMPRS for Physics of Biological and Complex Systems profitiert nun auch der wissenschaftliche Nachwuchs in der Physik und Chemie von diesem hervorragenden Ausbildungsprogramm“, betont Marina Rodnina, Geschäftsführende Direktorin des MPI für biophysikalische Chemie. Es sei vor allem dem Einsatz von Helmut Grubmüller zu verdanken, dass diese IMPRS heute eine Brücke von der Biologie über die Physik und Chemie bis hin zur Medizin spanne.

Interdisziplinär und bestens vernetzt

Davon konnten sich auch die Gutachter vor Ort überzeugen: Die Promotionsprojekte seien oft miteinander verbunden, so das Fazit der Expertengruppe. „Der interdisziplinäre Aufbau schafft ein Netzwerk, in dem sehr viele neue Forschungsvorhaben und Ideen entstehen“, ergänzt Antje Erdmann, Koordinatorin der IMPRS for Physics of Biological and Complex Systems. Auch nach dem Abschluss ihrer Doktorarbeit bleiben viele ehemalige IMPRS-Teilnehmer dem Netzwerk treu.

Gemeinsam am Göttingen Campus

Im Zentrum des Ausbildungsprogramms steht die eigene wissenschaftliche Arbeit, ergänzt durch Vorlesungen, Seminare und Methodenkurse. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler können nicht nur unter hervorragenden Forschungsbedingungen ihre Doktorarbeit absolvieren, sondern gleichzeitig wichtige Lehrerfahrung an der Universität sammeln. „Dank der IMPRS ist der Göttingen Campus deutlich sichtbarer geworden. Auf diese Weise gelingt es heute besser denn je, hervorragende Absolventen weltweit zu rekrutieren“, erklärt Grubmüller. Dies sei eine win-win-Situation für alle Beteiligten. Neben der IMPRS for Physics of Biological and Complex Systems sind zwei weitere Doktorandenprogramme am Institut angesiedelt, die IMPRS for Molecular Biology und die IMPRS for Genome Science.

(is)

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