Mobilität der Zukunft
Next Generation Mobility Gruppe am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation gegründet
Parallel zur Antragsstellung “Physik eines integrierten ÖPNV-Systems“ (Arbeitstitel EcoBus) baut das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation eine wissenschaftlich interdisziplinäre Forschungsgruppe mit dem Namen Next Generation Mobility (NGM) in Göttingen auf.
„Mit unserer Gruppe 'Next Generation Mobility' wollen wir eine fundierte Auswertung der EcoBus Piloten sicherstellen und ein wissenschaftliches Fachnetzwerk aufbauen“, betont Jan Schlüter als Leiter der Gruppe. Folgende Projekte sind jetzt angelaufen:
Neue Mobilitätssysteme: Als Gemeinschaftsprojekt des Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, der Fakultät Ressourcenmanagement der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) und dem Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie der Universität Göttingen analysieren Studierende die Betriebsdaten des seit drei Jahren fahrenden moobil+ Systems in Vechta und werten diese statistisch aus. Darüber hinaus untersuchen sie die räumliche Abdeckung von moobil+ und schauen sich an, wie das öffentlich getragene Bussystem in die regionale Wirtschaft eingebettet ist. Zukünftig sollen weitere Mobilitätssysteme deutschland- und europaweit einbezogen werden.
Generation Nachhaltigkeit: Gemeinsam mit dem Zentrum für Statistik und Methoden der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen untersuchen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation das Mobilitätsverhalten der nachfolgenden Generationen. Wie nutzen die nach 1980 Geborenen den öffentlichen Personennahverkehr? Welche Wünsche und Bedürfnisse stellt die Generation Nachhaltigkeit an den ÖPNV? Beispielhaft befragen die Forscher Studierende der TU Clausthal. Weitere Befragungen laufen an den Berufsbildenden Schulen Osterode I und II sowie in Einbeck, um erste Aussagen zum Mobilitätsverhalten der jungen Generation zu erhalten. Zukünftig werden auch andere Altersklassen und Ballungsräume miteinbezogen. Dazu läuft derzeit eine gemeinsame Untersuchung mit der Universität Köln.
Ökonomische Entwicklung durch Mobilität: Dieses ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation und der HAWK, Fakultät Ressourcenmanagement, in dem Studierende die Verkehrssituation und das Mobilitätsangebot im Landkreis Goslar analysieren. Sie gehen der Frage nach, welche Rolle das Mobilitätsangebots für die Regionalentwicklung des Landkreises spielt. In diesem Rahmen werden die gegenwärtigen Organisations- und Finanzierungskonstellationen kritisch angeschaut und die Möglichkeiten einer nachhaltigen, bedarfsgerechten Restrukturierung ermittelt.
Komplexe Regionen: Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation und des Lehrstuhls für Statistik und Ökonometrie der Universität Göttingen untersuchen die Mobilitätsstrukturen sowie das Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger in Goslar und Dassel. Zudem soll der Schwerpunkt Komplexe Regionen einen Einblick in internationale Mobilitätsstrukturen sowie –muster generieren. Diesbezüglich wird auch das Mobilitätsverhalten der Nutzerinnen und Nutzer von Minibussystemen in Südafrika untersucht.
Multi- und intermodale Transportsysteme: Zusammen mit den beiden HAWK-Fakultäten Ressourcenmanagement sowie Naturwissenschaft und Technik analysiert das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation das Mobilitätsangebot der Stadt Holzminden. Im Zuge dessen prüfen die Forscher unter anderem, ob sich eine gemeinsame Mobilitätsinfrastruktur für klein- und mittelständische Dienstleistungsunternehmen lohnen würde. Weiterhin werden Studien über die benötigte IT-Infrastruktur für ein solches System angefertigt.