Max-Planck-Tag: Forschen ist Neugier

Drei Jubiläen feiert die Max-Planck-Gesellschaft in diesem Jahr. Die fünf Göttinger Max-Planck-Institute bieten deshalb am 14. September ein volles Programm rund ums Fragen und Forschen.

29. August 2018

Wie entstehen Wolken? Kann uns die Sonne gefährlich werden? Wie gelingt ein friedliches Miteinander von Menschen verschiedener Religionen? Was sind die kleinsten Strukturen, die Mikroskope sichtbar machen können? Und welche Prozesse stören die Signalübertragung im Gehirn? Um Fragen wie diese und das Suchen nach Antworten geht es am Freitag, 14. September, beim Max-Planck-Tag. In unterschiedlichsten öffentlichen Veranstaltungen zeigen Max-Planck-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler bundesweit, welche offenen Fragen Triebfeder ihrer Forschung sind. In Göttingen zieht sich das Programm durch den gesamten Tag: Am Vormittag stellen sich Forscherinnen und Forscher in den weiterführenden Schulen neugierigen Fragen; am Nachmittag erinnern die Göttinger Max-Planck-Institute mit einem Vortrag und einer szenischen Lesung an die bewegte Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und ihres Namensgebers; und am Abend unterhalten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Kneipe Dots mit Kurzvorträgen im Fünf-Minuten-Takt.

Für die MPG ist Göttingen in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung. Mit fünf Instituten, deren Forschungsfragen so unterschiedliche Fachrichtungen wie Lebenswissenschaften und Gesellschaftsforschung umspannen, ist Göttingen nicht nur einer der drei größten Max-Planck-Standorte in Deutschland, sondern auch ein besonders geschichtsträchtiger: Vor 70 Jahren wurde hier auf dem heutigen Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) die MPG gegründet. Ihr Namensgeber Max Planck, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 160. Mal jährt und der vor 100 Jahren den Nobelpreis erhielt, starb ein Jahr zuvor, ebenfalls in Göttingen. Die drei Jubiläen begeht die MPG in diesem Jahr bundesweit am 14. September mit dem Max-Planck-Tag.

In der Nachmittagsveranstaltung „Max Planck erinnert sich“ spüren die fünf Göttinger Max-Planck-Institute dieser bewegten Geschichte nach. Arrangiert von der Göttinger Dramaturgin Luise Rist geben Briefe Max Plancks und weitere Zeitdokumente Einblicke sowohl in das Leben als auch in das wissenschaftliche Schaffen des Nobelpreisträgers. Gelesen werden die Dokumente vom Schauspieler Andreas Klumpf; Hans Kaul begleitet am Klavier. In einem weiteren Programmpunkt beleuchtet  der Historiker Dr. Jaromir Balcar vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin in seinem Vortrag, wie es 1948 zur Gründung der MPG in Göttingen kam – und warum gerade Max Planck zum Namensvater der Gesellschaft wurde. Die Veranstaltung findet von 15.30 Uhr bis etwa 17.30 Uhr im historischen Gründungsaal der MPG, der heutigen DLR-Kantine, in der Bunsenstraße statt. Der Eintritt ist kostenlos. Da die Anzahl der Plätze beschränkt ist, empfiehlt sich eine vorherige Anmeldung per E-Mail unter MP-Tag-2018@mmg.mpg.de. Die Sicherheitsbestimmungen des DLR erfordern es, dass Besucher bei der Anmeldung oder vor Ort ihren Namen und ihre Adresse angeben. Weitere Informationen finden Sie hier: https://wonachsuchstdu.mpg.de/event/max-planck-erinnert-sich/. Nach der Veranstaltung gibt es Gelegenheit, im angrenzenden Raum eine Ausstellung zur Geschichte der MPG zu besuchen.  

Nach diesen nachdenklichen Tönen geht der Max-Planck-Tag am Abend mit „Max Planck bringt’s auf den Punkt“ beschwingt weiter: Schlag auf Schlag im Fünf-Minuten-Takt präsentieren ab 20 Uhr junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Kneipe Dots ihre Forschungsthemen – kurz, schnell und unterhaltsam. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob Killer-Asteroiden die Erde treffen können, wie unsere biologische Uhr tickt und ob selbstorganisierte Stromnetze eine Energiewende herbeiführen können. Geht nicht in fünf Minuten? Mal sehen. Auf jeden Fall ist Überziehen nicht erlaubt. Dafür sorgt der Physiker und bekannte Science Slammer Boris Lemmer, der durch den Abend führt. Dazu spielt die Max-Planck-Band Pink Fluid. Einige der Kurzvorträge sind in englischer Sprache.

Nicht nur abends auf der Bühne, auch bereits am Vormittag betreten Max-Planck-Forscherinnen und -Forscher ungewohntes Terrain: Unter dem Motto „Max Planck geht in die Schule“ vertauschen sie Labor mit Klassenzimmer und gestalten einzelne Stunden in den weiterführenden Schulen Göttingens. Dabei dürfen nicht nur Fachfragen rund um Proteine, Exoplaneten und Chaosforschung gestellt werden. Ist es nicht langweilig, jeden Tag am Computer zu sitzen? Wird man als Forscher reich? Beim Max-Planck-Tag sind alle Fragen erlaubt.

Weitere Informationen zum deutschlandweiten Max-Planck-Tag gibt es im Internet unter www.wonachsuchstdu.de und unter #wonachsuchstdu .

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