Turbulenzen im Kleinen und Großen

38 Schülerinnen und Schüler erleben interessanten Zukunftstag am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation

27. April 2017

Lebhaft und turbulent ging es beim Zukunftstag des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation zu. Von 9 bis 15.30 Uhr bekamen die Schülerinnen und Schüler den Eindruck eines Arbeitstages in einem Grundlagenforschungsinstitut. Während ihres Besuchs erlebten 13 Mädchen und 25 Jungen Strömungsforschung hautnah: Strömungen, wie sie sich auf kleiner Skala etwa im Hirn oder im Herzen finden oder Strömungen auf großer Skala, wie diese sich beispielsweise in Wolken untersuchen lassen.

Göttingen Turbulence Facility

Die Fünft- bis Neuntklässler besichtigten die "Göttingen Turbulence Facility", die Teil eines internationalen Forschungsprogramms zur Untersuchung turbulenter Strömungen ist. Dabei konnten sie selbst Windgeschwindigkeiten im Druckwindkanal messen, Muster im Prandtl-Windkanal "schreiben" und sehen, wie Turbulenzen in einem großen "Fußball" entstehen.

Schlauer Schleimpilz

Im Labor stellten die potentiellen Nachwuchskräfte dem Schleimpilz Physarum polycephalum eine eigene Aufgabe und testeten so seine Intelligenz. Am Mikroskop bekamen sie anschließend einen Einblick, wie der Schleimpilz denkt. Dabei lernten die Fünft- bis Achtklässler, dass die Schleimpilze uns mit ihrer Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu lösen, überraschen. Denn Schleimpilze finden tatsächlich den kürzesten Weg durchs Labyrinth.

Blau rot grün – welcher Farbstoff steckt im Schoko-Bonbon?

Bei einem weiteren Laborversuch lernten die Kinder die „Agarose-Gelelektrophorese“ kennen. Was kompliziert klingt ist eine Methode, die im biologischen Labor standardmäßig eingesetzt wird, um unterschiedliche Moleküle voneinander zu trennen. Am Zukunftstag 2017 lernten die Kinder, wie sie selbst die einzelnen Farbstoffe aus farbigen Schokoladenbonbons trennen können.

Kreisel in der Forschungswerkstatt

In der Institutseigenen Forschungswerkstatt stellten die Schülerinnen und Schüler einen Kreisel aus Aluminium auf einer Computergesteuerten Drehmaschine her. Dabei erklärte Werkstattleiter Joachim Hesse ihnen den Werdegang der Programmierung sowie der Fertigung. Darüber hinaus erfuhren sie auch was sich hinter dem Beruf „Industriemechanikerin/Industriemechaniker Feingerätebau“ verbirgt.

Die 10-jährigen Thea (Felix-Klein Gymnasium Göttingen) und Antonio (Gymnasium Corvinianum Northeim) zeigten sich von der Max-Planck-Forschung fasziniert. Thea möchte später Bauingenieurin werden, Antonio könnte sich vorstellen, als Pilot die Turbulenzen am Himmel zu meistern.

Lecker!

Zum Abschluss des Zukunftstages gab es noch ein Experiment für alle gemeinsam. Dass promovierte Physiker auch gutes Eis herstellen können, bewiesen Kristian Hantke und Guido Schriever. Sie rührten flüssigen Stickstoff in Sahne und Marmelade: Ihr Produkt: Erdbeereis! Ein schöner Abschluss für einen intensiven (Arbeits-) Tag. 

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