Physiktalente treffen auf Physikexperten

Bundessiegerinnen und -sieger des Wettbewerbs Jugend forscht zu Gast auf dem Max-Planck-Campus am Faßberg

14. Dezember 2016

Aus allen Teilen der Republik kamen zwölf junge Nachwuchstalente der Physik, um die Arbeit der Forschenden an den Max-Planck-Instituten (MPI) für Dynamik und Selbstorganisation sowie für biophysikalische Chemie hautnah zu erleben.
Ob Turbulenzen im originalen Prandtlschen Windkanal, Laborversuche mit Granulaten, Einblicke in die NMR-Spektroskopie oder die STED-Mikroskopie: Der achtstündige Besuch der Jugend forscht-Siegerinnen und -sieger war mit vielen Eindrücken in die Physik- und Chemielabore verbunden. In persönlichen Gesprächen informierten Promovierende der beiden MPI über das Physikstudium und ihren Weg in die Grundlagenforschung. Zum Abschluss ihres Tages zeigten sich die Jungforscherinnen und -forscher von der Begegnung mit Göttingens jüngstem Nobelpreisträger Stefan Hell begeistert. Hell erzählte den Physiktalenten von seinem Weg in die Forschung und der Beharrlichkeit und dem Durchhaltevermögen, seiner Forschungsidee gefolgt zu sein.

Motivationskick fürs Studium

Nach dem achtstündigen Campusbesuch fuhr Marvin Lohaus mit der Idee nach Hause, nach seinem Abitur am St. Michael-Gymnasium in Bad Münstereifel Physik zu studieren. Gemeinsam mit seinen Mitschülern Max Oehmichen und Adrian Lenkeit hatte Lohaus den Jugend forscht-Preis für ihr Experiment „Rechnen mit Licht“ erhalten. In dem Experiment brachten die drei 17-Jährigen Halbringe aus Kupfer auf Kunststoffplatten auf und beleuchteten diese Platten mit Mikrowellen. Dabei stellten sie fest, dass sich mit diesem Aufbau tatsächlich simple Rechenoperationen ausführen lassen.

Eckhard Hellmich, Leiter des Marion-Dönhoff-Gymnasiums im niedersächsischen Nienburg begleitete die Physiktalente und hatte selbst viele Fragen an die Max-Planck-Forscher. Ihm imponierten deren Hilfsbereitschaft und ihre Tipps für Fragen, die er aus der Schule mitgebracht hatte. Zukünftig wünscht er sich eine engere Zusammenarbeit zwischen Schule und den Max-Planck-Instituten im Allgemeinen. Die 18-jährige Carina Kanitz aus Dormitz in Baden-Württemberg hat den Jugend forscht-Bundespreis für die physikalische Analyse einer Wasserfontäne bekommen. „Mich beeindruckt das breite Spektrum der Forschung auf dem Max-Planck-Campus in Göttingen. Jetzt bin ich voll motiviert, auch Grundlagenforscherin zu werden.“

Jugend forscht

Die Stiftung Jugend forscht e. V. betrachtet die Ausbildung und Förderung junger Menschen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) als eine entscheidende Aufgabe zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft. Bundesweit führt der Verein jedes Jahr mehr als 110 Wettbewerbe sowie weitere Maßnahmen durch, um Kinder und Jugendliche für MINT-Fächer zu interessieren, Talente frühzeitig zu entdecken und sie gezielt zu fördern. Die Bundessieger wurden im Mai dieses Jahres in Paderborn ausgewählt und bekommen ein Preisgeld von 500 bis 1.500 Euro. Die Jugend forscht-Bundessieger im Bereich Physik werden jedes Jahr über die Generalverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft in München an einen anderen MPI-Standort in Deutschland eingeladen. (CH)

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